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ÖPNV für 1 €/Tag: Initiative aus Rheinstetten

Der Antrag der Rheinstettener SPD bei der Gemeinderatssitzung am 19.11.19 „ÖPNV für 1 Euro/Tag“ (Rheinstetten-Card) war lobenswert. Er ist aber leider vom Gemeinderat abgelehnt worden. Auf jeden Fall ist es zu begrüßen, dass die SPD „Zeichen“ setzen und das Thema „forcieren“ und Anstöße geben wollte.

Sich im Landkreis dafür einzusetzen, dass die Fahrten günstiger werden, ist kein Grund, einen Vorstoß dazu aus Rheinstetten abzulehnen, welcher der Bürgerschaft gedient hätte. Hier ein Signal zu setzen und Modell in der Region zu werden, wäre gut gewesen. Wir haben uns innerhalb der AGENDA 21 seit längerem dafür eingesetzt, dass der Preis innerhalb der Stadt Rheinstetten für Einzelfahrten ermäßigt werden muss, da er viel zu hoch ist, um die Bürger zum „Umsteigen“ zu bewegen. Das wird uns auch immer wieder von einzelnen Bürgern bestätigt. Reden und das Abgeben von Absichtserklärungen zum Thema „günstiger ÖPNV“ sind eine Seite — es zählen aber nur Aktivitäten! Der gute Wille in diese Richtung war und ist da — er wurde aber in Rheinstetten leider auch jetzt nicht umgesetzt. Die Mehrheit des Gemeinderats hat sich gegen den Antrag der SPD ausgesprochen bei 10 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen.

Aber gerade mit Blick auf die „Neue Stadtmitte“, wo zwei große Einkaufsmärkte geplant sind, wäre es dringend notwendig gewesen, den so entstehenden Autoverkehr innerorts durch eine preisgünstige Fahrkarte einzudämmen und den Bürgern damit eine preiswerte Alternative für die Zukunft zu bieten. Die Haltestelle Rösselsbrünnle ist mit Bahn und Bus sehr gut zu erreichen. Das sind beste Voraussetzungen, dass Bürger den ÖPNV bevorzugen, bevor sie auf Parkplatzsuche gehen und evtl. Parkgebühren entrichten müssen.

Die Stadt Pfaffenhofen macht es vor wie es gehen kann: Sie hat 2018 die kostenlose Stadtbusbenutzung eingeführt, zunächst für 3 Jahre. Das hat überregional für großes Aufsehen und für eine deutliche Erhöhung der Fahrgastzahlen gesorgt. Während einer zweiwöchigen Fahrgastzählung im Februar 2019 hat man festgestellt, dass sich das Fahrgastaufkommen mehr als verdoppelt hat. Daraus erfolgt logischerweise, dass dort der Individualverkehr für Kurzfahrten eingedämmt wurde. Es ist bedauerlich, das man in Rheinstetten beim ÖPNV nicht vorausdenkend und zukunftsweisend entschieden hat.

Natürlich ist eine Lösung im gesamten KVV-Gebiet besser, aber wenn man schon bei den Städten und Gemeinden nicht eine Sprache spricht, um gegen den Individualverkehr und das Klima-Desaster vorzugehen, wie soll es dann im Landkreis funktionieren, in welchem ja auch die Stadt Rheinstetten vertreten ist? Es spielt auch keine Rolle, zu spekulieren, ob und aus welchem Grund die Bürger wohl „umsteigen“ werden. Man sollte die Ergebnisse aller „Teststädte“ abwarten und nicht das Ergebnis schon öffentlich „vorzuahnen“, bevor man abstimmt. Außerdem muss man beim „Übertragen“ dann immer auch die jeweils örtlichen Gegebenheiten überprüfen und berücksichtigen, welche ja in Rheinstetten ja geradezu „ideal“ sind.

Natürlich muss auch die Kostenfrage geklärt sein! Schon Ende letzten Jahres wurde von Herrn Pischon, KVV, ein kurzfristiger „Rheinstettener Vorschlag“ versprochen, der ohne die Angabe von Kosten auch nicht verhandelbar gewesen wäre, um eine Entscheidung zu treffen. Dieses Versprechen steht wohl immer noch aus. Sonst wären wir schon weiter und die ganze Angelegenheit wäre schon während des Jahres ganz anders verlaufen.

Andere Kreistagsgemeinden — wie z. B. auch Ettlingen — haben sich zunächst noch eine Meinung vorbehalten! Es geht um die gesamte Region, wie OB Schrempp äußerte, aber das ist ja genau der Punkt: Rheinstetten hat eine Chance vertan, gegenüber dem KVV endlich ein deutliches Zeichen zu setzen und Bewegung in die brisante Angelegenheit zu bringen! Bei den Verantwortlichen des KVV ist man anscheinend noch meilenweit davon entfernt, etwas hinsichtlich der Verkehrswende zu bewegen — wenn man dieses Jahr sogar wieder die Preise erhöht. Rheinstetten blockiert aber durch diese Ablehnung auch eine solche klimafreundliche, regionale Lösung von vorn herein.

Arbeitskreis Mobilität&Verkehr Lokale Agenda 21 Rheinstetten

S. a. Streitfrage ÖV-Preise

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/20

Stand des Artikels: 2020! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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