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Und wieder neuer Elektroschrott

Diese nur wenige Jahre alten Smartphones kommen bald nicht mehr ins Internet, werden zu Elektroschrott.
Tastenhandys haben mit der Abschaltung von 3G kein Problem, denn sie begnügen sich mit 2G und erlauben sowieso kein Internet. Fotos: Wolfgang Melchert

Dass Elektrogeräte irgendwann so veralten, dass sie niemand mehr nutzen kann oder will, und sie dann zu Elektroschrott werden, das ist der Lauf der modernen Zeit. Niemand nutzt heute noch Wählscheiben-Telefone oder elektrische Schreibmaschinen. Aber wenn in diesem Jahr eine ganze Generation von Smartphones zu Elektroschrott wird, die kaum älter ist als 5 Jahre, dann stimmt dies doch bedenklich. Dies geschieht nämlich jetzt, weil eine entscheidende Netzumstellung bevorsteht, nämlich die Abschaltung der 3G Mobilfunknetze.

Zur Erläuterung der Problematik seien hier noch einmal die verschiedenen Stufen der Mobilfunknetze zusammengestellt. Sie werden üblicherweise mit einer Ziffer und dem Buchstaben „G“ bezeichnet, wobei das „G“ für „Generation“ steht, also beispielsweise 2G, 3G, 4G. Daneben gibt es noch alternative Bezeichnungen mit englischen Abkürzungen.

Das 2G Netz, je nach Geschwindigkeit auch GPRS oder EDGE genannt, wird auf Smartphones üblicherweise als „E“ angezeigt. Smartphone-Nutzer hassen dieses „E“, weil dann nur Telefonieren und Verschicken von SMS möglich ist, aber kein Internetzugang. Das 2G Netz wird auch zukünftig erhalten bleiben als ein Mindestangebot im Mobilfunk.

Das 3G Netz, je nach Geschwindigkeit auch UMTS, HSDPA oder HSDPA+ genannt, wird auf Smartphones als „3G“ oder „H“ oder „H+“ angezeigt. Es ermöglicht den Zugang ins Internet. Für Smartphones, die bis etwa 2015 hergestellt wurden, ist das 3G Netz die einzige Möglichkeit für den Zugang ins Internet, da sie 4G noch nicht unterstützen.

Das 4G Netz, auch LTE genannt, wird auf Smartphones als „4G“ oder „LTE“ angezeigt. Mit diesem Netz kann man wie mit dem 3G Netz ins Internet, aber deutlich schneller. Smartphones ab etwa dem Baujahr 2015 unterstützen das 4G Netz.

Solange alle diese Netze parallel angeboten werden, suchen sich die Mobilfunkgeräte selbst ein passendes Netz und man hat keine Probleme. Das wird sich jetzt ändern: Die Mobilfunkanbieter wollen zugleich mit dem weiteren Ausbau des 4G Netzes das 3G Netz komplett abschalten. Bei der Telekom und bei Vodafone soll dies bis Ende Juni 2021 geschehen, Telefónica hat dies für Ende 2021 angekündigt. Das hat zur Folge, dass alle bis etwa 2015 hergestellten Smartphones und Tablet-PCs, die noch kein 4G können, den Zugang ins Internet verlieren. Man kann mit diesen Geräten dann zwar noch telefonieren, SMS und Text-Emails verschicken (über 2G), und über WLAN Zugangspunkte ins Internet, aber der eigentliche Sinn eines Smartphones, der mobile Internetzugang, geht verloren. Die Geräte werden zu technisch hochwertigem Elektroschrott und müssen entsorgt werden. Eine weitere Runde im Zyklus „produzieren — kurze Zeit nutzen — wegschmeißen“, die den Autor sorgenvoll stimmt.

Abgegeben werden können ausgediente Smartphones bei Elektrohändlern und auch im Umweltzentrum, wo der NABU für die abgegebenen Geräte noch eine kleine Unterstützung für ein Naturschutzprojekt erhält.

Wolfgang Melchert

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/21

Stand des Artikels: 2021! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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