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  Pro Bahn   

SPNV-Entwicklungskonzept 2025plus

Projekte im Umfeld der Stadt: rot Tram, grün Stadtbahn, weiß Eisenbahn; alle Abbildungen aus d. Papier: W. Pastorini, Hintergrund: © Openstreetmap u. Mitwirkende
Auch Vorschläge für die Optimierung von Gleisfeldern von Bahnhöfen, hier Rastatt, sind Teil des Konzepts
Viele Vorschläge werden mit Skizzen konkretisiert, hier Verlängerung S2 in Durmersheim; Hintergrund: © Openstreetmap u. Mitwirkende
Alle Maßnahmen im Stadtgebiet könnte man zu diesem neuen Liniennetz kombinieren. Für den Eisenbahnverkehr wurden alle Maßnahmen in Anlehnung an den Deutschlandtakt in einen großen Taktfahrplanentwurf eingearbeitet.

Im Dezember 2020 ging die Verlängerung der Tramlinie 2 von der Lassallestraße nach Knielingen Nord in Betrieb. Dadurch entfällt der Umstieg in den Kleinbus an der Lassallestraße. Desweiteren entfällt dort das Wenden per Wendedreieck. In Knielingen Nord ist eine neue Wendeschleife entstanden. Die neue Endhaltestelle eignet sich auf Grund der überdachten Abstellmöglichkeiten als Umsteigepunkt vom Fahrrad auf die Tramlinie 2. Das Wendedreieck und die ehemalige Haltestelle Lassallestraße sind mittlerweile abgebaut worden. Dadurch ist das in Karlsruhe einzigartige Wendemanöver nun nicht mehr zu beobachten. Als neue Haltestellen (allesamt barrierefrei) sind entstanden: Sudetenstraße, Pionierstraße, Egon-Eiermann-Allee und Knielingen Nord. Somit ist das Karlsruher Liniennetz um 1,6 Kilometer angewachsen. Von Wolfartsweier aus wird Knielingen Nord durch die Tramlinie 2 werktags und samstags im Zehnminutentakt und an Sonn- und Feiertagen im Zwanzigminutentakt bedient.

Nach einer Projektliste von 2014 hat der PRO-BAHN-Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Südpfalz im Sommer 2020 beschlossen, in einer ausführlicheren Darstellung diese — vor allem hinsichtlich des Infrastrukturausbaus — zu aktualisieren und in Form eines geschlossenen Konzeptes für alle Schienenwege der Region und damit Impulse in die öffentliche Diskussion und die Politik zu geben. Ein knappes Jahr später lag das Gesamtwerk vor und nach einem Vierteljahr für mehrfache Korrekturdurchgänge und den Druck erfolgte am 15.10.2021 die postalische Verteilung. Die digitale startete wenige Tage später, und die Öffentlichkeit wurde mit einer Pressekonferenz am 21.10.2020 in Kenntnis gesetzt.

Ausgeklammert sind Fragen des Tarifs, des Vertriebs, des automatischen Fahrens etc.; es geht um den Netzausbau, der notwendig ist, um die mittlerweile auch von der offiziellen Politik postulierte „Verdoppelung des Schienenanteils“ im Verkehr auch physisch herstellen zu können. Das betrifft Nah-, Fern- und Güterverkehr, die in der Verbundproduktion des Eisenbahnverkehrs gesamthaft gesehen werden müssen, so dass trotz des Schwerpunkts auf dem Nahverkehr — der auch Straßen- und Stadtbahn umfasst — die Projekte des Fern- und Güterverkehrs von der Zahl her gering, vom Volumen her über ein Drittel ausmachen, aber im Grundsatz keiner regionalen (Mit-)Finanzierung bedürfen. Der Nahverkehr reicht dabei von der Straßenbahn bis zum 200 km/h schnellen RE, der punktuell schon heute in Frankreich und Deutschland existiert.

Grundlagen der Projektauswahl waren neben der Projektliste von PRO BAHN der Verkehrsentwicklungsplan, beide aus dem Jahr 2014, die Netzkonzeption 2020/2030 von VBK, AVG und KVV und auch der Bundesverkehrswegeplan 2030. Weiterhin herangezogen wurden der Deutschland-Takt und die Potentialanalyse für im Land Baden-Württemberg zu reaktivierende Eisenbahnstrecken und sonstige öffentlich zugängliche Unterlagen. Ziel war die gesamthafte Darstellung aller in der Region zu berücksichtigenden Ausbauprojekte der Infrastruktur, ebenso jedoch die Darstellung eines mit diesen Projekten möglichen Linien- und Fahrplanangebots auch unter Beachtung von außen einwirkender Rahmenbedingungen, wie den bundesweiten Integralen Taktfahrplan im Rahmen des Deutschland-Taktes.

Die 11 Projekte im Straßenbahnnetz erstrecken sich über eine Gesamtlänge von 13 km, 27 km steuert das Gleichstrom-?Stadtbahnnetz (S1, S11 und S2 plus Ergänzungen) mit 6 Projekten bei. Im Zweisystem-Stadtbahnnetz mit ebenfalls 6 Projekten beträgt deren Länge 45 km, und im Eisenbahnnetz mit 14 Projekten sind 131 km regional und 140 km überregional veranlasst, davon liegen sogar knapp zwei Drittel in Frankreich, der grenzüberschreitende Nutzen und eine zumindest zu Teilen europäische Kostentragung sprechen für die Aufnahme auch dieses Teils in das Konzept. Die Projekte reichen von der bloßen Ertüchtigung ohne Mehrung bis zum völligen Neubau. In der Summe sind es 37 Projekte und über 356 Streckenkilometer.

Im Straßenbahnnetz liegt eine hohe Übereinstimmung zum Konzept der VBK vor, exemplarisch genannt werden sollen Mühlburger Tor, Bahnhofsvorplatz und eine andere Konzeption der Messeanbindung. Aus dem Stadtbahnnetz sind als mehrteiliges Paket mit unterschiedlichen Ausprägungen der Aus- und Neubau entlang der Linie Innenstadt — Albtalbahnhof / Hauptbahnhof — Mühlburg — Neureut — Eggenstein — KIT Nord — Friedrichstal — Spöck — Bruchsal und als Ertüchtigungsmaßnahme eine Doppelspur im Pfinztal zu erwähnen und im Eisenbahnnetz der Ausbau des Knotens Bruchsal, des Bereichs Pfalzbahnhof bis zur Abzweigstelle Bashaide bei Durmersheim und der zweigleisige Ausbau Winden — Wörth; ebenfalls nur, wenn auch besonders für den regionalen Verkehr, wichtige Beispiele.

Das Straßenbahnliniennetz wurde auf der Basis des für die Inbetriebnahme der Kombilösung am 12. März 2020 von den VBK vorgestellten Liniennetzes fortentwickelt und damit auch unter der Randbedingung grundsätzlicher Doppeltraktion und weniger hinzukommender Linien die Realisierbarkeit der Verdoppelung des Platzangebotes in allen wichtigen Querschnitten des Netzes festgestellt. Im Eisenbahnnetz gibt es ebenfalls Mehrungen des Angebots und Möglichkeiten der Kapazitätserhöhung von Zügen, teilweise bessere Systematisierungen und Verknüpfungen gegenüber den im Deutschlandtakt entwickelten Lösungen für Baden-Württemberg sowie auch komplett neue Angebote.

Darunter zu erwähnen sind der vollständige RE-Halbstundentakt nach Stuttgart als Nahverkehrsprodukt, eine RB-Linie Karlsruhe — Bad Bergzabern, eine RE-Linie Karlsruhe — Landau — Primasens Nord — Saarbrücken und die Verlängerung der 200 km/h schnellen RE-Linie Basel — Colmar — Strasbourg über den Wintersdorfer Rheinübergang nach Karlsruhe ( — Graben-Neudorf — Mannheim), ebenfalls als Nahverkehrsprodukt und mit einer Fahrzeit zwischen Strasbourg und Karlsruhe, die mit knapp 50 Minuten die des TGV nur wenig überschreitet.

Das SPNV-Entwicklungskonzept 2025plus finden Sie unter:
rvmo-probahn.de/SPNV-2025plus

Willy Pastorini

Anmerkung der Redaktion: Inzwischen haben auch AVG/VBK/KVV ihre Netzkonzeption 2020/2030 überarbeitet und um einige Details ergänzt, siehe Rubrik „Berichte“:
avg.info/service/downloads.html

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