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Nicht nur Mineralöl, sondern auch Biodiesel und -ethanol (Preis unten) als erster umstrittener Schritt
Aber besser, man tankt dort nur Luft! Für's Pedelec oder das normale Rad. Fotos: Heiko Jacobs

Und immer wieder der Spritpreis ...

Auch wenn sich die Spritpreise beim Verfassen dieser Zeilen bereits wieder im Sinkflug befinden, die Zeit um Ostern war für den Autor von großem Humor geprägt. Zum Beispiel kam da eine Partei, die sonst nichts auf die freie Marktwirtschaft kommen lässt, plötzlich mit Forderungen nach einer staatlichen Preiskontrolle daher. Doch warum? Wie möchten die Personen, die dies fordern, denn ernsthaft in die Relation von Angebot und Nachfrage eingreifen?

Fakt ist doch eindeutig, dass die Ölproduktion immer teurer wird. Während früher das Öl fast von alleine aus dem Boden schoss, muss man heute schon einen hohen technischen Aufwand betreiben. Denn das „konventionelle“ Erdöl, also jenes, welches sich ohne immense Investitionen fördern lässt, ist schon zu großen Teilen verbraucht. Auch dieses Öl muss heute geradezu aus dem Boden gepresst werden. Daher lohnt es sich sogar, alte Ölfelder noch einmal auf ihre Restbestände zu untersuchen, wie dies Anfang des Jahres nördlich von Karlsruhe geschehen ist.

Neue Ölvorkommen findet man heute fast ausschließlich in Gegenden, wo auf aufwendige technische Verfahren zurückgegriffen werden muss, sei es mit hohen Kosten und Risiken in Tiefseegebieten oder aber auch beispielsweise mit Ölsanden in Kanada. Da wird dann mal der gesamte Boden abgebaggert und mit hohem Energieverbrauch und Verschleiß (die Anlagenteile werden ja durch den Sand dauernd sandgestrahlt) das Öl herausgelöst. Dass die Gegend danach nicht mehr wirklich als sauber gelten kann, muss man wohl nicht erwähnen. Wir sehen also, dass die Ölproduktion immer teurer (und umweltschädigender) wird, daher muss auch nach den Regeln der Marktwirtschaft zwangsweise der Preis des Endproduktes steigen. Dazu kommt, dass sich auch immer mehr Leute in Schwellenländern ein Auto leisten wollen, das — Überraschung — dann auch hin und wieder an die Tankstelle fährt. Natürlich will keiner den Menschen in den Schwellenländern das Auto verbieten, doch die Folgen (erhöhte Nachfrage ergibt erhöhten Preis) sind klar.

Als nachhaltige Lösung bleibt daher langfristig nur die Änderung des Mobilitätsverhaltens, da muss die Politik endlich ansetzen. Sei es mit mehr ÖV statt mehr Straßen oder indem man sich an der Tatsache orientiert, dass heute immer noch 50 % aller Autofahrten kürzer als 6 km sind. Man sollte meinen, dass dies auch mit Fahrrädern oder auch mit Elektrorädern machbar ist. Apropos: Von Letzteren gibt es bereits über 1 Million in Deutschland gegenüber von nur 4541 Elektroautos, die es Anfang 2012 in Deutschland gab. Ein bedeutender deutscher Hersteller und Importeur von Elektroautos wurde dieses Jahr übrigens, trotz des „Booms“ um Elektrofahrzeuge, nach Insolvenz aufgelöst. Doch wie kommt es denn dazu? Offenbar geht bei hohen Benzinpreisen sofort ein Aufschrei durchs Land, aber trotzdem richtet noch immer ein nicht sehr kleiner Teil der Autobesitzer sein Gefährt auf den Jahresurlaub aus und nicht für die täglichen Wege. Doch leider sind Elektrofahrzeuge wegen den teuren Akkus nur als Kleinstfahrzeug sinnvoll umsetzbar und nicht als 250 km/h schneller Stadtgeländewagen. Somit ist auch klar, dass die Verschwörungstheorien, wonach „böse Mächte“ neue Antriebstechnologien bekämpfen würden, vollkommen der Realität widersprechen. Fakt ist, dass bereits vor über 25 Jahren die ersten Elektroautos in Serie gefertigt wurden, mit sehr mäßigem Verkaufserfolg. Dass sich die Autofahrer mit diesem Verhalten selber schädigen, scheint nur wenigen aufzufallen. Denn bei weniger Kraftstoffverbrauch werden auch die Preise nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage wieder fallen.

Erich Fey

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/12

Stand des Artikels: 2012! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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