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Sanierungsfall Wasserwerksbrücke; Foto: Wolfgang Melchert

Ohne Brücke eine Lücke!

Die Wasserwerkbrücke überbrückt die Gleise des Rangierbahnhofs und verbindet die Südstadt auf direktem Wege mit dem Naherholungsgebiet Oberwald. Sie hat damit eine große Bedeutung für die Lebensqualität der dicht bebauten und an Grünflächen armen Südstadt. Es gibt wohl keine Minute des Tages, in der nicht Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer die Brücke überqueren.

Leider ist die Brücke mittlerweile so baufällig, dass sie abgerissen und neu gebaut werden muss. Vorgesehen war bisher, die Brücke während der Bauzeit von etwa einem Jahr ersatzlos zu sperren. Fußgänger sollten in dieser Zeit ein Umweg von 2x 2 km über Fautenbruchstraße und Ettlinger Allee gehen.

Gegen diese Planungen gründete sich im Mai 2007 unter Führung der Karlsruher Liste (KAL) das Bündnis “PROvisorium Wasserwerkbrücke”. Es setzt sich dafür ein, dass während des Baus eine Behelfsbrücke neben der Wasserwerkbrücke errichtet wird. Die Verwaltung lehnte diese bisher wegen zu hoher Kosten ab.

Stattdessen wurde allen Ernstes vorgeschlagen (von der SPD), einen Bus-Shuttle einzurichten. Dieser würde allerdings den Bereich von Tierpark und Kinderspielplatz im Oberwald gar nicht erreichen, sondern könnte höchstens zum Dammerstock fahren, wohin man aber auch jetzt schon mit der Straßenbahn kommt. Dieser Bus würde laut Tiefbauamt ca. 500 € pro Tag kosten, im Jahr also ca. 180.000 €. Eine Behelfsbrücke von 85 m Länge und 2 m Breite wäre dagegen für nur etwa 100.000 € realisierbar.

Bei der Länge der Behelfsbrücke von 85 m ist schon berücksichtigt, dass die Bahn einen Teil des Rangierbahnhofs stillgelegt hat und nur noch die 7 südlichen Gleise in Betrieb sind. Eine neue Brücke braucht deshalb nicht mehr 173 m lang zu sein wie die bisherige Brücke, sondern bloß noch halb so lang. In dieser Länge würde eine endgültige Brücke mit einer für Fußgänger und Radfahrer ausreichenden Breite von 3,50 m ca. 313.000 € kosten. Die Verwaltung will die Brücke jedoch 5,50 m breit bauen, damit über die Brücke auch Autos zum Wasserwerk fahren können, was die Kosten auf ca. 492.000 € erhöht. Eine Befahrbarkeit mit Autos ist aber gar nicht nötig, denn die jetzige Brücke ist wegen ihrer Baufälligkeit schon seit vielen Jahren für Autos gesperrt, und das Wasserwerk ist trotzdem über mehrere Wege mit dem Auto zu erreichen. Unter anderem gibt es einen direkten Anschluss an die Südtangente, der auch der kürzeste Weg für die Feuerwehr ist.

Da sich durch die Stilllegung von Teilen des Rangierbahnhofs die Planungsgrundlage geändert hat, wurde der eigentlich schon für 2007 vorgesehene Baubeginn verschoben. Hoffentlich hält die alte Brücke noch solange durch, damit es nicht doch heißt “ohne Brücke eine Lücke”!

Wolfgang Melchert

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/07

Stand des Artikels: 2007! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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